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Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Landessportbunds Berlin (LSB) wurden am Donnerstag (26.8.) zwei wegweisende Entscheidungen getroffen:
Der LSB, bisher ein Verband der Verbände, nimmt jetzt auch Vereine direkt als Mitglieder auf und stärkt ihre Rolle. Darüber hinaus wird er als erster Verband im deutschen Sport die Interessen seiner Mitgliedsorganisationen vor Gericht vertreten können.
Das Votum der 159 Delegierten war eindeutig. Im Landessportbund Berlin rücken Verbände und Vereine enger zusammen. Auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurden grundlegende Satzungsänderungen mit absoluter Mehrheit verabschiedet. Nach dem heutigen Beschluss können Sportvereine explizit Mitglied im LSB werden, sofern sie sowohl Mitglied eines Fachverbands als auch eines Bezirkssportbunds sind. Sportvereine, die Mitglied im LSB sind, dürfen an Mitgliederversammlungen teilnehmen und haben dort auch Rederecht. Ihr Stimmrecht üben sie auch über die Bezirkssportbünde aus, die durch die Satzungsreform ebenfalls gestärkt werden.
Der Satzungsänderung geht ein zwei Jahre dauerndes Beteiligungsverfahren mit den Fachverbänden, Bezirkssportbünden sowie großen Mehrspartenvereinen voraus. Ob der Landessportbund Berlin ein Verband der Verbände ist oder sich zu einem Verband der Verbände und Vereine entwickelt, beschäftigte den LSB Berlin aber schon vor 70 Jahren, zur Gründung des Landessportbunds. Damals einigten sich die Delegierten auf einen Verband der Vereine, erst später wandelte sich der Landessportbund zum Verband der Verbände.
Aufnahme eines Verbandsklagerechts
Als erster Verband im deutschen Sport führt der Landessportbund Berlin ein Verbandsklagerecht ein, wie es z.B. die Umwelt- und Verbraucherbände haben. Neben der Aufklärung und Beratung wird der Landessportbund zukünftig auch berechtigt sein, Verbandsklagen im Interesse seiner Mitgliedsorganisationen zu führen. Hier war das Votum der Delegierten einstimmig.
LSB-Präsident Thomas Härtel sagt: „Wir wollen die Vereine stärken und die Interessen unserer Mitglieder noch besser vertreten. Der heutige Beschluss stärkt daher den Berliner Sport insgesamt. Er rückt auch etwas gerade, weil sich ein großer Teil unserer Arbeit ohnehin unmittelbar auf die Förderung und Entwicklung der Vereine bezieht.“
Die Veranstaltung fand auf einer überdachten Terrasse am Manfred-von-Richthofen Haus unter Einhaltung aller geltenden Hygieneregeln statt. Die Entscheidung über die Satzungsänderungen sollte in einer Präsenzveranstaltung fallen. Die letzte Mitgliederversammlung musste jedoch coronabedingt virtuell stattfinden, so dass eine außerordentliche Mitgliederversammlung notwendig wurde.
(Quelle: LSB Berlin)
Thomas Härtel (li.) und Friedhard Teuffel stimmen bei der Mitgliederversammlung ab. Foto: LSB Berlin/Jürgen Engler
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