Eurobarometer: Hohes Maß an Bewegungsmangel in der EU

Nur rund 41 Prozent der EU-Bürgerinnen und Bürger sind mindestens einmal pro Woche aktiv. Das ergab die jüngste Eurobarometer-Umfrage über Sport und körperliche Betätigung.

Nicht mal die Hälfte der EU-Bürgerinnen und Bürger  treiben regelmäßig Sport. Foto: LSB NRW
Nicht mal die Hälfte der EU-Bürgerinnen und Bürger treiben regelmäßig Sport. Foto: LSB NRW

Die Befragung fand zwischen dem 23. November und 2. Dezember 2013 in allen 28 EU-Mitgliedsstaaten statt. Demnach treiben 59 Prozent der Bürger nie oder nur selten Sport, was einem Anstieg von 3 Prozent seit 2009 entspricht.

Die sportliche Aktivität zwischen den Mitgliedsstaaten variiert deutlich, wobei Bürger aus den nördlichen Ländern häufig aktiver sind, als solche aus dem Süden oder Osten. 70 Prozent der Befragten in Schweden gaben an, sich mindestens einmal wöchentlich sportlich zu betätigen, dicht gefolgt von Dänemark (68 Prozent) und Finnland (66), den Niederlanden (58) und Luxemburg (54). Am anderen Ende der Skala steht Bulgarien, wo 78 Prozent angaben, nie Sport zu treiben, gefolgt von Malta (75 Prozent), Portugal (64), Rumänien und Italien (beide 60).

Laut Studie ist Zeitmangel eindeutig das am häufigsten genannte Hindernis für eine regelmäßige Sportausübung. Andere Faktoren sind fehlende Motivation oder fehlendes Interesse, Behinderung oder Krankheit sowie finanzielle Gründe.

Aus der Umfrage geht auch hervor, dass lokale Behörden mehr unternehmen sollten, um Bürger zu körperlicher Aktivität anzuregen. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Europäische Kommission die kürzlich angenommen Empfehlungen des Rates über gesundheitsfördernde körperliche Aktivitäten (HEPA) umsetzen und die Vorbereitungen für die Europäische Woche des Sports fortsetzen wird. Außerdem wird das neue Sportkapitel im Rahmen von Erasmus+ Fördermöglichkeiten zur Stärkung gesundheitsfördernder körperlicher Aktivität (HEPA) bereitstellen.

Das EOC EU-Büro war an der Formulierung der Fragen für die Eurobarometer-Studie beteiligt und begrüßt die Initiativen der Europäischen Kommission ausdrücklich. In diesem Zusammenhang kann die Studie als wertvolles Werkzeug zur Identifizierung von Motivation und Hindernissen europäischer Bürger beim Sporttreiben angesehen werden.

Dennoch können auch einige Schwachstellen des Eurobarometers ausgemacht werden. Beispielhaft sei genannt, dass die Frage nach dem Bestand von Sportanlagen hätte ausgeweitet werden können.

Obwohl sich ein großer Prozentsatz der Teilnehmer zufrieden mit den Sportmöglichkeiten in ihren jeweiligen Region zeigte, wäre es interessant gewesen, mehr über die Qualität der Sportstätten herauszufinden und darüber, ob sie wirklich die Sportarten anbieten, den die Menschen ausüben wollen.

(Quelle: EOC EU-Büro)


  • Nicht mal die Hälfte der EU-Bürgerinnen und Bürger  treiben regelmäßig Sport. Foto: LSB NRW
    Nicht mal die Hälfte der EU-Bürgerinnen und Bürger treiben regelmäßig Sport. Foto: LSB NRW