Führungsakademie lehrt Medienkompetenz

Vor allem der Umgang mit den neuen Medien interessierte die 18 Teilnehmer des Seminars „Medienkompetenz für Sportvereine und –verbände“ der Führungs-Akademie des DOSB.

In vielen Vereinen und Verbänden übernehmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Medienarbeit. Foto: picture-alliance
In vielen Vereinen und Verbänden übernehmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Medienarbeit. Foto: picture-alliance

Wie kann ich die Medien besser auf unsere Randsportart aufmerksam machen? Wie kann ich für unseren Sport mehr öffentliche Aufmerksamkeit erreichen? Mit diesen Fragen war ein Repräsentant des Deutschen Rugby-Verbands zum Seminar nach Köln gekommen. 

„Professionell geführte Vereine und große Verbände und Institutionen des Sports können sich das Engagement bezahlter Medienberater leisten. Doch das Gros der Sportvereine, aber auch viele Organisationen auf Kreis- und Landesebenen, greifen auf ehrenamtliche Helfer zurück“, sagte Seminarleiter Gerhard Nowak, Lehrbeauftragter am Institut für Sportökonomie und Sportmanagement der Deutschen Sporthochschule Köln. „Für viele ist der Umgang mit Computertechnik ein Hobby. Aber in der Regel verfügen diese Leute nicht über das journalistisch-mediale Know-How, wie man Informationen öffentlichen Zielgruppen nahe bringt.“

Kaum ein Verein oder Verband, der inzwischen nicht seine eigene Homepage hat. „Aber in den meisten Fällen wird gar nicht klar, welche Zielgruppe angesprochen werden soll“, sagt Nowak. Will man nur die eigenen Mitglieder informieren? Sollen die Medien aufmerksam gemacht werden? Oder will man bislang Uninformierte ansprechen?“ Nowak bezog auch die Seminarteilnehmer mit den IT-Auftritten ihrer Institutionen ein: „Wenn man auf sich aufmerksam machen will, dann muss man zunächst am Namen erkennbar sein. Schlecht ist, wenn eine Sportinstitution einen Internet-Namen hat, den kein Mensch mit dieser Institution in Verbindung bringt.“

Ganz wichtig ist das Erscheinungsbild. Viele Computerfreaks toben sich heute bei der Gestaltung von Websites mit den verrücktesten Techniken aus, die oft zu einem verwirrenden Überangebot an Bildern, Farben, Texten, Grafiken führen. Nowak: „Weniger ist meist mehr. Und Schwarz auf Weiß ist für Jedermann immer noch schnell erfassbar.“ Dazu gehören jedoch lebendige Farbtupfer: „Die Kraft guter Bilder kann nicht hoch genug bewertet werden.“ Ganz wichtig für die neuen Medien: Sie leben von der Schnelligkeit und müssen ständig aktualisiert werden. 

Die modernen Medien sollten letztlich auch aus Kostengründen mehrdimensional vernetzt werden. Die Homepage kann Basis sein, von der aus dann mit Twitter oder Xing oder Facebook über weitere Infokanäle zusätzliche Zielgruppen erreicht werden. Nachfolgend können sogar z.B. Vereins-Chroniken oder die Aufbereitung von Stellwänden für Ausstellungen davon profitieren.

Den Ehrenamtlern sind in dieser globalen Medienwelt nicht selten vor allem Zeitgrenzen gesetzt. Nowak hatte auch hier einen praktischen Tipp: „Nehmen Sie Kontakt auf mit Institutionen, wo junge Menschen eine Medienausbildung erfahren. Viele dieser jungen Leute suchen meist für ein bescheidenes Honorar ein Betätigungsfeld, wo sie praktische Erfahrung sammeln können.“ Viele Fragen mussten in den zwei Seminartagen zwangsläufig offen bleiben. Toni Niewerth von der Führungs-Akademie des DOSB: „Wir werden weitere Seminare zum Themenkreis Moderne Medien anbieten. Die Nachfrage ist groß.“ 

(Quelle: Hanspeter Detmer)

 


  • In vielen Vereinen und Verbänden übernehmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Medienarbeit. Foto: picture-alliance
    In vielen Vereinen und Verbänden übernehmen ehrenamtliche Mitarbeiter die Medienarbeit. Foto: picture-alliance