Parallel zu den Olympischen Jugendspielen bietet die Deutsche Sportjugend traditionell für junge Menschen zwischen 18 und 26 Jahren, die sich überdurchschnittlich für ihren Sport engagieren, ein besonderes Highlight an: das dsj academy camp.
Das Projekt für die 25 Teilnehmenden steht in diesem Jahr in Lausanne erstmalig unter der Schirmherrschaft der Bundesjugendministerin Dr. Franziska Giffey. Die jungen Ehrenamtler*innen sind im deutschen Sport als Trainer*innen und Übungsleiter*innen, Jugendsprecher*innen und Schiedsrichter*innen, Juniorteamer*innen und Jugendvorständ*innen in ihren Vereinen und Verbänden überdurchschnittlich engagiert und möchten während der zwei Wochen in Lausanne für ihr Ehrenamt wertvolle internationale und olympische Erfahrungen sammeln. Im Mittelpunkt steht die Idee des „compete, learn and share“, nach der bei den Jugendspielen das gemeinsame Lernen und die Persönlichkeitsentwicklung im Nachwuchsbereich neben dem Wettkampfaspekt in den Fokus rücken. Nach der ersten Hälfte berichtet Teilnehmerin Pauline Laufer:
"Das academy camp startete am Mittwoch, 8. Januar, mit der gemeinsamen Bahnfahrt in die Olympische Hauptstadt Lausanne. Am ersten Tag stand das Kennenlernen der Stadt auf dem Programm. Neben den Top 5 Sehenswürdigkeiten in Lausanne haben wir bei unserer Stadtrallye auch Witze auf verschiedenen Sprachen gesammelt und sportliche Fotos auf der YOG-Meile gemacht. Es folgte ein Tag ganz im Zeichen der olympischen Werte. Zu Beginn haben wir mit Tobias Knoch, dem Direktor der Deutschen Olympischen Akademie (DOA), über die olympische Bewegung gesprochen und konnten sie am Nachmittag im Olympischen Museum dann live erleben. Abends wurde mit Jan Holze, dem Vorsitzenden der Deutschen Sportjugend über eine mögliche deutsche Olympiabewerbung diskutiert. Am nächsten Tag stand der erste Wettkampf für uns auf dem Programm. Es ging bereits früh morgens nach Les Tuffes in die Berge zum Biathlon, wo wir unter anderem Elias Asal zum vierten Platz angefeuert haben. Unsere Gruppe wurde zum Stimmungsmacher und Fanblock des deutschen Jugendteams direkt an der Strecke. Weiter ging es mit dem neuen 3x3 Eishockey und Eiskunstlauf am Sonntag. Nach viel Anfeuern, Mitfiebern und Mitfreuen sind wir zum IOC gelaufen, wo wir ganz viel Glück hatten und Thomas Bach getroffen haben, der uns dann sogar sein Büro gezeigt hat. Außerdem konnten wir mit Christian Klaue sprechen. Er ist Direktor Strategische Kommunikation beim IOC und konnte einige Einblicke in die Arbeit des IOC's und die aktuellen Herausforderungen, wie zum Beispiel nachhaltige Spiele oder der Umgang mit Sportler*innen, deren Geschlecht sich nicht in die vorhandenen Kategorien männlich oder weiblich einordnen lässt, geben.
Nach so viel Sportpolitik und den Wettkämpfen haben wir uns am Montagmorgen selbst sportlich betätigt und nach dem Mittagessen von Fredi von Gunten von Swiss Olympic einen sehr kurzweiligen Vortrag zum Sportsystem in der Schweiz gehört. Danach ging es direkt weiter ins Olympische Dorf, welches ein einziges kreisförmiges Gebäude ist und schon von außen mit den vielen Flaggen beeindruckend wirkt. Ein paar Athleten des deutschen Teams haben uns eine exklusive Tour durch das Haus gegeben, mit Insidertipps und einem spektakulären Blick vom Dach des Gebäudes. Mit dem Chef de Mission Roland Frey, der Snowboard-Olympiasiegerin Amelie Kober und Dirk Schimmelpfennig (Vorstand Leistungssport im DOSB) haben wir ganz direkt über die Jugendolympischen Spiele geredet. Am Ende bedankte sich Roland Frey für unser Engagement. So ein kleines "Danke" tut unheimlich gut und wird uns sicher noch lange Motivation schenken.
Am nächsten Tag konnten wir Gudrun Doll-Tepper (Vizepräsidentin des DOSB, Vorsitzende der DOA) mit Fragen löchern. Es wurde ein angeregtes Gespräch mit lustigen, interessanten und manchmal unglaublichen Geschichten aus ihrer Arbeit beim DOSB, IOC und der Freien Universität Berlin.
Nachmittags ging es zum Halbfinale des 3x3 Eishockey und wir haben über das Sportsystem in Deutschland diskutiert. Zum Abschluss des Tages konnten wir typisch Schweizer Rösti probieren.
Wir sind erst ein paar Tage hier und haben bereits so viel erlebt, von Gänsehautmomenten beim Eiskunstlauf, über das Treffen mit dem IOC-Präsidenten Thomas Bach bis zu spontanen Tanzeinlagen mit dem Maskottchen Yodli. Neben all den Highlights auf dem Programm sind die gemeinsamen Abende in der Gruppe mit Kartenspielen oder dem Austausch über das eigene Engagement und Erfahrungen im Sport genauso wertvoll. Getreu den olympischen Werten "excellence, respect and friendship" werden wir nach den zwei Wochen mit viel neuem Wissen und Motivation für unsere ehrenamtliche Arbeit, aber auch mit neuen Freundschaften im Gepäck nach Hause fahren. Zum Glück ist es noch nicht ganz so weit und wir freuen uns erstmal auf die nächste Woche."
(Quelle: dsj)