Sexueller Missbrauch: DOSB begrüßt Abschlussbericht

Der DOSB hat den Abschlussbericht des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch in Abhängigkeits- und Machtverhältnissen in privaten und öffentlichen Einrichtungen und im familiären Bereich“ begrüßt.

Beim DOSB gilt null Toleranz bei Gewalt und Missbrauch. Foto: picture-alliance
Beim DOSB gilt null Toleranz bei Gewalt und Missbrauch. Foto: picture-alliance

„Der Bericht ist vor dem Hintergrund der Vielzahl der Interessen, die es im Sinne eines besseren Schutzes von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt zu vereinen gab, eine außergewöhnliche Leistung“, sagte DOSB-Präsident Thomas Bach in Berlin.

Die in den vergangenen Jahren bekannt gewordenen Fälle haben in Deutschland eine Debatte ausgelöst, die im Ergebnis zur großen Übereinkunft geführt hat, dass sexualisierte Gewalt ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Thomas Bach: „Der DOSB bekennt sich hier zu seiner gesellschaftspolitischen Verantwortung, denn das Problem kann nur bekämpft werden, wenn es uns gelingt, alle Beteiligten für das Thema zu sensibilisieren und ihr Wissen auf diesem Feld zu erweitern.“

Der DOSB arbeitete unter der Federführung der Deutschen Sportjugend (dsj), die zehn Millionen Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene unter 27 Jahren vereint, in den drei Arbeitsgruppen des Runden Tisches mit. Dabei wurde er vom dsj-Vorsitzenden Ingo Weiss sowie den beiden DOSB-Vizepräsidentinnen Ilse Ridder-Melchers und Gudrun Doll-Tepper vertreten. „In den vergangenen eineinhalb Jahren ist es in der Diskussion in großen und kleinen Gruppen gelungen, die unterschiedlichen Herangehensweisen, Bedürfnisse und Möglichkeiten der Beteiligten aufeinander abzustimmen. Es wurden Schwerpunkte erkannt, Lücken festgestellt und Empfehlungen ausgesprochen, wie der Schutz von Kindern und Jugendlichen wirksam verbessert werden kann“, sagt Ingo Weiss, der den DOSB am Mittwoch bei der Abschlussveranstaltung in Berlin vertrat.

Hinwendung zu den Opfern

Der wichtigste Beitrag, den der DOSB auf diesem Feld leisten kann, ist dafür Sorge zu tragen, dass sexuelle Gewalt verhindert wird, eine Kultur des Hinsehens entsteht, in der schon kleinste Anzeichen bemerkt werden, dass eine Hinwendung zu den Opfern erfolgt und dass präventive Maßnahmen verbunden mit einer Förderung der Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen ergriffen werden. Deshalb sind DOSB, dsj und zahlreiche Mitgliedsorganisationen bereits seit vielen Jahren in der Präventionsarbeit aktiv. 

Parallel zum Runden Tisch haben DOSB und dsj auf der Grundlage der Erfahrungen und Konzepte verschiedener Mitgliedsorganisationen und unter Berücksichtigung der Beratungsergebnisse der Arbeitsgruppen des Runden Tisches einen Handlungsleitfaden sowie eine Orientierungshilfe in rechtlichen Fragen erarbeitet und damit eine wichtige Arbeitsgrundlage für die Umsetzung von Präventionskonzepten in den Sportorganisationen gelegt. Die Materialien können sich Mitgliedsorganisationen, deren Untergliederungen und die über 91.000 Vereine von der DOSB-Homepage unter www.dosb.de/gegen-sexualisierte-gewalt herunterladen. 

Null Toleranz bei Gewalt und Missbrauch

Auf Grundlage der Erklärung des DOSB-Präsidiums vom März 2010 und des Beschlusses der Mitgliederversammlung vom Dezember 2010 gilt im Sport bei sexualisierter Gewalt null Toleranz. DOSB und dsj verurteilen aufs Schärfste jede Form von Gewalt und Missbrauch in unserer Gesellschaft, insbesondere aber jede sexualisierte Gewalt und jeden Missbrauch an Kindern und Jugendlichen. 

Bei der DOSB-Mitgliederversammlung am Samstag in Berlin (9 Uhr, Hotel Estrel) soll deshalb die Satzung des Dachverbandes des deutschen Sports geändert werden. Das Präsidium beantragt, den Schutz vor sexualisierter Gewalt sowohl in der Präambel als auch unter den Aufgaben des DOSB zu verankern.

<media 32414 _blank download "TEXT, Sexueller Kindesmissbrauch Abschlussbericht Runder Tisch, Sexueller_Kindesmissbrauch_Abschlussbericht_Runder_Tisch.pdf, 291 KB">Der Abschlussbericht des Runden Tischs "Sexueller Kindesmissbrauch" >>></media>

(Quelle: DOSB)


  • Beim DOSB gilt null Toleranz bei Gewalt und Missbrauch. Foto: picture-alliance
    Beim DOSB gilt null Toleranz bei Gewalt und Missbrauch. Foto: picture-alliance