Sportentwicklungsplanung für Schleswig-Holstein

Mit der schriftlichen Befragung von über 42.000 zufällig ausgewählten Bürgern startet die Landesregierung Schleswig-Holstein das Projekt „Zukunftsplan Sportland Schleswig-Holstein“.

 

Die Landesregierung Schleswig-Holstein führt  eine repräsentative Befragung zum Sportverhalten und zu den Sportbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger im Lande durch. Foto: LSB NRW
Die Landesregierung Schleswig-Holstein führt eine repräsentative Befragung zum Sportverhalten und zu den Sportbedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger im Lande durch. Foto: LSB NRW

Schleswig-Holstein werde als erstes Bundesland eine landesweite Sportentwicklungsplanung inklusive der Entwicklung des eSports erstellen, sagte Innenstaatssekretärin Kristina Herbst am 1.November in Kiel. „Unser Ziel ist es, mit dem Zukunftsplan Sportland Schleswig-Holstein einen Handlungsleitfaden zu erarbeiten, der es Sportvereinen, Sportverbänden, Kommunen, Kreisen und der Landesregierung ermöglicht, Planungen und konkrete Maßnahmen für einen modernen und erfolgreichen Sport in Schleswig-Holstein zu ergreifen. Grundlage dafür ist die Befragung der Menschen im Land. Deshalb ist es wichtig, dass sich möglichst viele beteiligen“, erklärte die Staatssekretärin. Gemeinsam mit dem Präsidenten des Landesportverbandes Schleswig-Holstein, Hans-Jakob Tiessen, und Dr. Stefan Eckl vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps) stellte sie das Vorhaben vor.

Im Zuge des Projektes sollen unter Einbeziehung von Breiten-, Freizeit- und Trendsport sowie Leistungs- und Spitzensport die Herausforderungen der Sportlandschaft in Schleswig-Holstein für die Zukunft untersucht werden, so Herbst weiter. Dazu arbeite das Innenministerium eng mit allen Akteuren des Sports in Schleswig-Holstein - Landessportverband, den Sport-Fachverbänden und den Kommunen - zusammen. „Am Ende werden wir eine Art Glaskugel in der Hand halten, die allen Beteiligten offenbart, wo es hakt und wo Nachholbedarf ist“, sagte Herbst.

Bis Ende des Jahres soll die repräsentative Befragung zum Sportverhalten und zu den Sportbedürfnissen abgeschlossen sein. In Abstimmung mit dem Bildungsministerium sollen neben der anonymen Stichproben-Befragung von über 42.000 Personen im Alter von 18 bis 81 Jahren auch die Schulen zum Sportunterricht Auskunft geben. Auch Kinder und Jugendliche ab der fünften Klassenstufe werden anonym dazu befragt, welchen Sport sie ausüben, in welchem Umfang und welche Sportangebote sie sich wünschen.

„Durch die anschließende Analyse werden wir wissen, wie der Bedarf in den Kommunen und Kreisen in Schleswig-Holstein aussieht – wie die Menschen Sport treiben wollen, wie die Sportstätten-Infrastruktur möglicherweise verändert werden muss“, schilderte Herbst das weitere Vorgehen.
Dazu diene ein eigens für das Projekt einberufener Lenkungsausschuss, der mit Vertreterinnen und Vertretern aus dem organisierten Sport, den drei kommunalen Landesverbänden, Mitarbeitern aus dem Sport- und Bildungsministerium sowie Wissenschaftlern besetzt ist.
 
Der Präsident des Landesportverbandes, Hans-Jakob Tiessen, hob die großen Chancen hervor, die der „Zukunftsplan Sportland Schleswig-Holstein“ für das Land bietet: „Mit dem Begriff eines „Sportlandes“ verbinden wir in Schleswig-Holstein die Vision eines leistungsfähigen Bundeslandes mit einer hohen Lebensqualität, in dem die Menschen frühzeitig an vielfältige und attraktive Sport- und Bewegungsangebote herangeführt werden – und zwar von Kindesbeinen an. Das „Sportland Schleswig-Holstein“, in dem bereits in den Kitas und Schulen Sport und Bewegung eine zentrale Rolle bei der Förderung junger Menschen einnehmen, wäre eine echte Innovation und würde auch bundesweit eine herausragende Positionierung darstellen. Und auch die landesweit einzigartige Sozialstruktur der über 2.600 Sportvereine und -verbände – mit ihrer weitreichenden Integrationsleistung – wird in einem „Sportland Schleswig-Holstein“ einen ganz anderen gesellschaftlichen und politischen Stellenwert erhalten.“
 
Mit der Befragung sowie der weiteren wissenschaftlichen Begleitung des Projekts hat die Landesregierung das Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (ikps) aus Stuttgart beauftragt. „Die Bevölkerungsbefragung sowie die Einschätzung der Rahmenbedingungen für Sport und Bewegung aus Sicht der Schulen und Sportvereine bilden die Grundlagen für den Zukunftsplan „Sportland Schleswig-Holstein“, so Geschäftsführer Dr. Stefan Eckl von ikps. Dabei werde nicht nur abgefragt, ob und welche sportlichen Aktivitäten ausgeübt werden, sondern auch die Zufriedenheit mit den Sport- und Bewegungsräumen, dem Angebot der Sportvereine und Erfahrungen mit eSports. Von den Schulen möchten die Forscher wissen, wie die Schulen die Sportanlagen für Pflichtsportunterricht und für die freiwilligen Sportangebote einschätzen, welche Sport- und Bewegungsangebote es an den Schulen gibt und ob die Schulen mit Sportvereinen kooperieren. Nicht zuletzt werden auch Fragen zur Situation des Schwimmsports an den Schulen gestellt.

(Quelle: LSV Schleswig-Holstein)


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