Sportvereine: Ankerpunkte in unsicheren Zeiten

DOSB-Präsident Alfons Hörmann hat beim Parlamentarischen Abend des Sports in Berlin die Arbeit der rund acht Millionen Ehrenamtlichen in den mehr als 90.000 Sportvereinen als unverzichtbaren Beitrag in Sportdeutschland gelobt.

Im Verein würden Werte vermittelt, von denen Deutschland in einem Höchstmaß profitiere, sagte der DOSB-Präsident beim Parlamentarischen Abend in Berlin. Foto: Camera4
Im Verein würden Werte vermittelt, von denen Deutschland in einem Höchstmaß profitiere, sagte der DOSB-Präsident beim Parlamentarischen Abend in Berlin. Foto: Camera4

„Sind nicht gerade unsere Sportvereine in unruhigen Zeiten wie diesen sichere Häfen und Ankerpunkte und mithin längst die „sozialen Tankstellen“ unseres Landes?“, fragte Hörmann und gab die Antwort im Velodrom selbst: „Unsere 90.000 Vereine geben mehr als 27,4 Millionen Mitgliedschaften in unserem Land eine Heimat. Im Verein werden wir gemeinsam groß, werden gemeinsam älter, entwickeln gemeinsame Ziele. Gerade im Verein vermitteln wir die Werte, von denen Deutschland in einem Höchstmaß profitiert.“

Jene Werte, die auch bei den Olympischen und Paralympischen Spiele in PyeongChang vom Team Deutschland gelebt worden sind: Fairplay, Respekt, Teamgeist. Das Team D war nicht nur erfolgreich, sondern hat auch eine vorbildliche Haltung an den Tag gelegt.

Nach dem emotionalen filmischen Rückblick ging der DOSB-Präsident darauf ein, wie eng gerade auch im Sport Freude und Leid beisammen liegen können. Er erinnerte an den schweren Sturz der Bahnrad-Olympiasiegerin Kristina Vogel vom Vortag und bat die rund 400 Gäste aus Sport, Politik, Wirtschaft und Medien, die schwer verletzte Sportlerin  gedanklich in die Runde aufzunehmen und für sie zu beten: „Kristina wollte heute hier auf ihrer Heimbahn, auf der sie im vergangenen Jahr zweimal Europameisterin wurde, mit uns  über den Spitzensport sprechen“, sagte Hörmann, „stattdessen braucht sie am heutigen Tag unser Daumendrücken. Sie braucht uns!“ Zudem  musste Hörmann auch noch auf die traurige Nachricht eingehen, dass der ehemalige Schlagmann des Ruder-Achters, Prof. Dr. Roland Baar, am Wochenende in jungem Alter verstorben ist.

Der DOSB-Präsident bedankte sich bei den Co-Gastgebern des Abends in der Berliner Kathedrale des Sports, Senator Andreas Geisel und LSB-Präsident Klaus Böger, und konnte herzlich den Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Dr. Markus Kerber als Vertreter des Bundesinnenministers Horst Seehofer begrüßen. Seehofer musste seine Teilnahme am Parlamentarischen Abend kurzfristig absagen. Sein Vertreter machte den Vertreterinnen und Vertretern des deutschen Sports Hoffnung, dass die erfreuliche Nachricht der deutlichen Erhöhung des Sportetats keine Einmalangelegenheit bleiben müsse. Er setze sich jedenfalls im Rahmen der Haushaltsaufstellung 2019/2020 für einen weiteren substanziellen Mittelaufwuchs ein. Auch seine Worte zur großen Bedeutung der Dualen Karriere für Spitzensportler/innen wurden im Velodrom gerne gehört.

Als Beispiel durfte hier die Eiskunstlauf-Olympiateilnehmer Annika Hocke gelten, die im Talk mit dem LSB-Präsidenten Böger die Bedingungen am Berliner Olympiastützpunkt lobte. Sie sei vor allem sehr dankbar für die Schulzeitstreckung, die es ihr trotz des aufwändigen Trainings ermögliche, ihr Abitur abzulegen. Die Duale Karriere ist auch einer der Schwerpunkte der Leistungssportreform, zu der sich Klaus Böger eindeutig bekannte.

Von Senator Andreas Geisel erfuhren die Gäste Neues aus dem Berliner Sport, dabei vor allem über die anstehenden attraktiven Veranstaltungen wie die Leichtathletik-EM im August und die Para-Leichtathletik-EM kurze Zeit später. Den Abschluss des offiziellen Teils bildete die Vorstellung der Bewerbung Berlins um die Special Olympic Weltspiele im Jahr 2023, über deren Vergabe noch in diesem Jahr entschieden wird.

(Quelle: DOSB)


  • Im Verein würden Werte vermittelt, von denen Deutschland in einem Höchstmaß profitiere, sagte der DOSB-Präsident beim Parlamentarischen Abend in Berlin. Foto: Camera4
    Parlamentarischer Abend 2018 Berlin Velodrom Alfons Hoermann Foto Camera4 Eberhard Thonfeld