Teamgeist beim Bürgerfest des Bundespräsidenten

Einige tausend Berliner waren am 8. September der Einladung des Bundespräsidenten Joachim Gauck zum Bürgerfest im Park seines Amtssitzes Schloss Bellevue gefolgt.

Der Bundespräsident besichtigt mit Seiner Lebensgefährtin den Turmbau des DOSB.
Der Bundespräsident besichtigt mit Seiner Lebensgefährtin den Turmbau des DOSB.

„Ich mag dieses Land, weil es Sie gibt mit Ihrem Engagement für Ihre Mitmenschen", sagte Gauck zur Begrüßung. "Mein Bild von Deutschland hat sich bereichert durch die Vielfalt an Verbänden und Vereinen, vom Sport bis zum Umweltschutz.“

Ein Fest beim Fest

Auf dem Gelände des Parks präsentierten sich bei Spätsommerwetter Initiativen, Organisationen und Firmen mit ihrem Engagement, es gab Diskussionsrunden sowie Tanz und Musik. Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) feierte in diesem Rahmen seinen jährlichen „Tag der Integration“. Das bundesweite Programm "Integration durch Sport" begeht in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum. Auf einem Bewegungsparcours waren die Besucher aufgefordert, im Team zu agieren. Zum Beispiel sollte aus 5.000 Holzklötzen ein Turm errichtet werden. Fast acht Stunden lang wurde an dem Werk gebaut, und auch der Bundespräsident ließ es sich nicht nehmen, zwei Bausteine in das Werk einzufügen.

Auch andere Prominente wie Fernsehmoderatorin Sandra Meischberger, die Integrationsbotschafter Anna Dogonadze, Erko Kalac und Max Reusch sowie der Olympiadritte im Trampolinturnen von 2004, Henrik Stehlik, besuchten den Bewegungsparcours des DOSB und waren an der Mission „Turmbau“ beteiligt. Mit der Unterstützung vieler weiterer Besucher des Bürgerfestes entstand ein drei Meter hoher Turm, ein weit sichtbares Symbol für integratives Zusammenspiel.

Sport und Bewegung als Sprachrohr

Darüber hinaus wurde Koordinations-und Gleichgewichtsspiel mit dem Namen „Amazonas-Überquerung“ angeboten, bei dem es darum ging, über kleine Inseln Wasser zu überqueren – möglichst ohne nass zu werden. Und auch hier waren die Teilnehmer auf die Unterstützung ihres Teams angewiesen. Staatssekretär David Gill, Chef des Bundespräsidialamtes, gefiel diese Art der Botschaft. „Der Sport ist der  Bereich, mit man die meisten Leute ansprechen kann und wo man schnell zueinander kommt", sagte er. "Ein Sportverein ist der Ort, wo man mit niedrigschwelligen Sportangeboten Integration voranbringen kann. Ich freue mich, dass diese Aktion hier beim Bürgerfest dabei ist.“

Für viele Lacher und gute Laune sorgte auf dem Bewegungsparcours das Skifahren im XXL-Format: Vier Personen steckten gemeinsam in zwei übergroßen Ski und mussten versuchen, sich im Takt vorwärts zu bewegen und dabei möglichst auch noch einen Slalom zu meistern. Keine leichte Aufgabe, aber sie zeigte auf einfachste Weise, wie wichtig es ist, im Team zu spielen - spätestens wenn ein Paar auf der Nase lag, weil sich die Mitstreiter nicht einigen konnten. Dabei muss auch Sprache kein Hindernis sein.

Integration lohnt sich

Henrik Stehle, Trampolinturner und persönliches Mitglied im DOSB, weiß, wie wichtig Integration ist. „Ich habe eine persönliche Nähe zu dem Thema, denn meine Familie mütterlicherseits ist in der Tschechischen Republik zu Hause", erzählte er. Insofern freue er sich, dass dieses Thema auch hier eine ganz große Aufmerksamkeit habe. "Ich glaube, dass der Sport sehr große Möglichkeiten hat, in der Integration  viel Positives zu bewirken“, sagte Stehle.

Im Oktober wird der 25. Geburtstag des Programms "Integration durch Sport" mit einem Festakt gefeiert. Walter Schneeloch, DOSB-Vizepräsident für Breitensport/Sportentwicklung, warf am Tag der Integration schon mal einen Blick darauf. „Dieses Programm lebt von seinen Erfolgen", sagte er. "Es sind immer mehr Vereine, die sich diesem Thema widmen und feststellen, welche Bereicherung Menschen mit Migrationshintergrund  für die Sportangebote eines Vereins darstellen. Daher lohnt sich diese Arbeit, aber es gibt auch noch viel zu tun. Ein großes Aufgabengebiet sind die jungen Mädchen und Frauen, die gerne Sport machen möchten, aber durch kulturelle Hürden Schwierigkeiten haben, in die Sportvereine zu kommen. Daran werden wir weiter arbeiten.“ Mit der Aktion beim Bürgerfest sei es gelungen, den tausenden Menschen im Park von Schloss Bellevue zu zeigen, "dass der Schritt, den wir machen müssen, um aufeinander zuzugehen, nur ein kleiner ist. Und mit Sport ist er noch leichter."

(Quelle: wirkhaus)


  • Der Bundespräsident besichtigt mit Seiner Lebensgefährtin den Turmbau des DOSB.
    Der Bundespräsident besichtigt mit Seiner Lebensgefährtin den Turmbau des DOSB.
  • Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt eröffnen das Bürgerfest im Schloss Bellevue.
    Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt eröffnen das Bürgerfest im Schloss Bellevue.
  • 25 Jahre Integration durch Sport wurde mit einem Turm gefeiert, bei dem jeder mitbauen durfte. Fotos: DOSB/Axel Langenbach
    25 Jahre Integration durch Sport wurde mit einem Turm gefeiert, bei dem jeder mitbauen durfte. Fotos: DOSB/Axel Langenbach