Was für Gänsehautmomente! Frisch zurück aus Berlin ist unser Gepäck voller Dankbarkeit, Glück und Freudentränen, die einen würdigen 20. Geburtstag der Sterne ausmachten. Und das alles verknüpft mit einer Premiere: Erstmals gewinnt die Initiatorin des Siegervereins gleichzeitig den Publikumspreis am Vorabend. Und wer glauben möchte, dass das für Neid, Missgunst oder Unverständnis untereinander sorgte, der irrt sich. Das Feedback war von allen Seiten gleich: Ein unfassbares persönliches Engagement, eine herausragende Vereinsinitiative und somit zwei berechtigte Siege.
Es war eine Stimmung im Saal mit rund 400 Gästen, die ganz besonders war: Mehrfache Standing-Ovations und Umarmungen, lautes Lachen bei lockeren Sprüchen eines gut gelaunten und authentischen Bundeskanzlers, aber auch tosender Applaus und viel Solidarität, wenn zum Aufstehen und Zusammenhalt aufgerufen und an die Stärken des Sportvereins zur Demokratieförderung appelliert wird.
Dabei stand das 20. Bundesfinale zunächst unter keinem guten Stern: Glatteis, Bauernproteste und nur 7 Tage vorher stellt sich heraus, dass die zentrale Anreisemöglichkeit mit der Bahn zum Zeitpunkt des Finales einfach wegfällt. Wir haben uns gefragt: Können alle Preisträger*innen und Gäste dann überhaupt vor Ort sein? Oder werden wir in einem halb leeren Saal ohne Stimmung sitzen? Müssen digitale Schalten, wie zu Corona-Zeiten, geplant und Kamerateams in die einzelnen Bundesländer geschickt werden?
Doch was dann geschah und auch während der Verleihung wieder sichtbar wurde, spiegelt all das wider, was die „Sterne des Sports“ seit mittlerweile 20 Jahren ausmacht: Hilfe zur Selbsthilfe, Verantwortungsübernahme, Zusammenhalt, Solidarität und aktives Anpacken. So haben sich begleitende Volksbanken und Raiffeisenbanken, qualifizierte Sportvereine und viele weitere Gäste kurzerhand abgesprochen und zusammengeschlossen. Es wurden Fahrzeuge gemietet, Fahrgemeinschaften gegründet und Routen umgeplant, um möglichst viele Menschen auf dem Weg nach Berlin mitzunehmen.
Dieses schnelle Handeln und Finden von Lösungen ist ein Paradebeispiel für die Partnerschaft zwischen Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie Sportvereinen, die die Basis des Wettbewerbs ist. Der Bahnstreik machte damit ganz nebenbei deutlich, weswegen es die Sterne schon so lange gibt.
Hier ist niemand „Opfer der Umstände“ sondern viel mehr Problemlöser*in. Das zeigte sich in den vergangenen krisenbehafteten Jahren besonders. Dabei übernehmen die Sportvereine Verantwortung, zeigen Solidarität und passen ihre Angebote schnellstmöglich auf äußere Einflüsse an. Die Engagements sind dabei vielfältig und reichen von Bildung, Integration oder Inklusion über Nachhaltigkeit, Geschlechtergleichstellung oder Demokratieförderung bis hin zur tagtäglichen Sportvereinsentwicklung oder Mitgliedergewinnung. Die regionalen Banken und Genossenschaftsverbände begleiten und unterstützen diese Initiativen vorbildlich.
Wir haben während der Verleihung wieder öffentlich sichtbar erlebt und gespürt, was Engagement und vor allem Ehrenamt bedeutet. Es sind rund 8,7 Millionen Menschen, die sich ehrenamtlich und freiwillig in Sportvereinen engagieren. Eine extrem hohe Zahl, die wohl nur den Wenigsten so richtig bewusst und bekannt ist. Jede*r im Sportverein könnte vermutlich mindestens eine Person nennen, die die Fäden in der Hand hält, die sich kümmert, die immer da ist und mit persönlichem Einsatz, viel Hingabe, großer Leidenschaft und oftmals unfassbarer Selbstverständlichkeit die Dinge am Laufen hält.
Damit diese vermeintliche Selbstverständlichkeit Wertschätzung erfährt, braucht es die „Sterne“. Denn sie machen all das stellvertretend für so viele weitere Engagierte sichtbar. Sie belohnen und ehren gesellschaftliches Engagement und das sogar jährlich von oberster politischer Ebene. Hier steht weder Sieg noch Preisgeld im Vordergrund – es geht um Sichtbarkeit, Wertschätzung, Dankbarkeit und Anerkennung. Diese Selbstlosigkeit und Bescheidenheit ist bemerkenswert, denn hier geht es nicht um Protest oder Streik sondern um Lösungen finden und Kompromisse eingehen. Dass also jene engagierten Sportvereine, gemeinsam mit ihren begleitenden Banken trotz aller Widerstände, ihren Weg nach Berlin finden, ist für uns daher nicht verwunderlich, sondern die logische Konsequenz. Genauso logisch, dass nach dem Bundesfinale zusammengestanden und gemeinsam gefeiert wird. Egal, wer welchen Platz belegt. Bei den Sternen sind alle Preisträger*innen Sieger!
Zum 20. Geburtstag bleibt den „Sternen des Sports“ nur zu wünschen, dass sie noch lange so hell und beständig weiter strahlen...
(Autor*innen: Boris Rump & Annika Elm)